Mt. Morris 1930
Scotts Knob 216018.01.01
2-3 Tagestrekkingtour, bzw. Bergtour. Nachdem wir uns wegen dem Wetter in
den sonnigen Norden geflüchtet hatten und den auch so fanden, mußten wir uns
erstmal am Abend beim Campen vor dem Fluß, den man ohne 4WD nicht passieren
konnte, mit dem Besitzer des Landes auseinandersetzten, der mit seinem kleinen
Wadlbeißer (Oposumkiller) zum jagen hierher gefahren ist. Am folgenden Morgen
(18.01.01) mußten wir erst den Fluß überqueren und dann ca. 15 Kilometer am
Fluß entlang, bis zur Greigs Hütte gehen (ca. 400 Höhenmeter). Wir inspizierten
die Hütte (das Hüttenbuch ist 3 Jahre alt und noch nichtmal viertelt voll - und
das hauptsächlich mit Jägern aus der Gegend. Auf Scotts Knob war ca. 15, alles
Neuseeländer), ließen unsere schweren Sachen (Schlafsack, Essen, Kocher usw.)
hier und gingen auf Mt. Morris. Eigentlich nur um Scotts Knob zu sehen und den
Weg ein wenig auszukundschaften. Der Weg ging erst breit und angelegt, dann als
schmaler Pfad durch den Wald. Bis zur Baumgrenze war er gekennzeichnet
allerdings zum Teil überwuchert, bzw. von umgestürzten Bäumen versperrt. War also
eine ganz schöne Plackerei. Der Weg ging dann auf einem enger werdenden Grad,
weglos hoch und das letzte Stück zum Gipfel mußten wir über kleines Geröll (bei
jedem Schritt wieder nach unten rutschen). Wir machten eine kleine Pause,
versuchten den Weg auf den Scotts Knob auszukundschaften, der allerdings in
schweren Wolken lag. Sorge machte uns ein wenig die Rinne, die zum Gipfelgrat
führte. Sie war mit Schnee gefüllt und wir hatten die Pickel im Auto gelassen.
Wir hofften auf gutes Wetter für den kommenden Tag und gingen zügig zur Hütte
zurück, wo wir um 19 Uhr ankamen (1550 Höhenmeter rauf; 1385 runter; 20
Kilometer/ 9:50) 19.01.01 Vor Sonnenaufgang - wir waren gerade beim zusammenpacken - kam
ein 4WD zur Hütte und ein Mann trug sich ins Hüttenbuch ein. Wir frühstückten,
ließen der 3er Gruppe somit ein wenig Vorsprung und ginge dann los. Erst weglos
am Scotts Creek entlang, durch dichten Pflanzenbewuchs oder über die Felsen im
Bach. Unglaublich, so schön, die herrlichste Auenlandschaft am Gebirgsbach,
Wasserfälle, die wir umgehen mußten, Blumen und Disteln, richtig kitschig. Nach
ca. 2 Stunden kamen wir in einen grünen Kessel mit einem großen Wasserfall.
Dort sahen wir das erstemal den Gipfel, der bei dem herrlichste Wetter und dem
blauen Himmel sehr schön aussah. Ein Felsköpfel. Wir stiegen links vom
Wasserfall relativ steil auf einem Tiersteig in den nächsten Kessel. Von dort
ging's auf Geröll weiter. Zum Teil sehr schwieriger, kleiner Schotter, aber zum
Großteil gutes Geröll. Wir merkten die Anstrengung des Vortages. Langsam kam
die Schneerinne in Sicht, und entschärfte sich. Nach dem ganzen Geröll waren
wir sogar froh ein wenig im steilen, aber gut griffigen Schnee zu gehen. Die
Rinne führte auf den Gipfelgrat von wo aus es noch ca. 15 Minuten bis zum
höchsten Punkt dauerte. Dort wurden wir von den 3 Bergsteigern erwartet, die
sichtlich erstaunt waren überhaupt Leute hier oben zu treffen (für uns
Alpenländer relativ normal jemanden auf dem Gipfel zu treffen - sie meinten es
ist schon ein ziemlicher Zufall hier oben jemanden zu treffen) und dann auch
noch Ausländer. Es stellte sich heraus, daß einer von ihnen der Chef der
regionalen Visitor Center und DOC Offices ist. Wir quatschten und erkundigten
uns nach anderen Bergtouren. Und nach einiger Zeit stellte sich heraus, daß
einer von denen nicht nur ein wandelndes Guide-buch war, sondern auch der
Verfasser des 1994 erschienenen Mt. Cook Guidebook (ein Vergleich der Namen -
Hugh Logan - im Hüttenbuch und dem Guidebook bestätigte das). Wir erhielten
einige Tips und vorallem meinte er (nachdem ich die geplante Route auf den Mt.
Aspiring vortrug), daß das auch nicht schwerer sei als Mt. Rolleston. Das gibt
Anlaß zum Träumen und Planen. Welch ein "Gipfeltreffen". Sie gingen
und wir genossen noch ein wenig den Gipfel alleine. Runter ging's auf dem
selben Weg wie hoch. Um 16 Uhr kamen wir bei der Hütte an und entschlossen uns,
da wir nicht mehr in der Hütte schlafen wollten, noch die 15 Kilometer bis zum
Auto zu gehen. Und das war sehr, sehr lange. (1625 Höhenmeter rauf, 1790
runter, 26 Kilometer, 14:30 Stunden)
|